Warum ich Telegram empfehle

wenn es um die Kommunikation mit Kund:innen geht

Update 17.04.2024
Mach dir gerne selbst ein Bild vom Auftreten und der Authentizität des Telegram-Gründers Pavel Durov. Er hat Mitte April ein einstündiges Interview auf Englisch gegeben: Telegram Creator on Elon Musk, Resisting FBI Attacks, and Getting Mugged in California

Update 23.02.2024
Nachdem ich per E-Mail auf folgendes Video hingewiesen wurde (Wie unabhängig ist Telegram wirklich? | STRG_F), hier meine aktuelle Einschätzung zu dem Messenger:

Telegram ist nach wie vor einer der "vertrauenswürdigsten" und praxistauglichsten Messengerdienste, die ich kenne. Die Usability ist erstklassig. Ich kenne keinen einzigen Messenger, der SO intuitiv und nahtlos über Plattformen hinweg funktioniert, wie Telegram. Und die Integration mit Bots und Kanälen ist ebenfalls richtig gelungen.

Eine Alternative zu diesem kostenfreien Messenger, der seine Nutzer:innen bzw. deren Daten nach wie vor NICHT verkauft, kenne ich bislang nicht. Falls du eine weißt, freue ich mich über einen Tipp 😎

Und sichere "Alternativen" wie Matrix, Signal und Co. lassen allesamt Usability und/oder Verbreitung vermissen oder bieten keine Niedrigschwelligkeit in Form von Bezahlschranken. Zu viele Hürden, zu komplex, zu wenig "Nutzer:innen-orientiert" und damit keine Akzeptanz bei einem Großteil der Bevölkerung, die eben keine ITler:innen sind.

Bestes Beispiel ist Threema – der Messenger hinkt mit seinen Funktionen so stark hinterher, dass man damit niemanden mehr hinterm Ofen hervorholt – erst recht nicht, wenn er dafür bezahlen muss. Und Signal ist ebenfalls erstaunlich rückschrittlich, wenn auch noch mit am "nutzbarsten". Erst seit Kurzem kann man dort seine Nachrichten bearbeiten (ein Standard-Feature, was Telegram seit 2016 beherrscht) und auch Sprachnachrichten über fünf Minuten sind in der Desktop-App erst seit ca. einem Jahr möglich. Bei Telegram gab es hier noch nie irgendeine Beschränkung. Ein sicherer APK-Download von Signal war bis vor einiger Zeit ebenfalls nicht möglich und man konnte Signal ausschließlich über den Google Play-Store beziehen. Telegram gab es schon immer als APK zum Download. Und die Funktion, Benutzernamen statt Handynummern zu verwenden, führt Signal im Februar 2024 ein – Telegram hat diese absolut geniale Funktion inzwischen seit 10 Jahren (!). Allesamt keine Pluspunkte für diese Alternativen – egal wie "sicher" sie am Ende auch sein mögen.

Damit betone ich nochmal: Für vertrauliche firmeninterne Kommunikation würde ich Telegram nicht oder nur sehr spärlich einsetzen. Für alles andere stehen der Komfort und der Nutzen weit über jedwedem "Risiko".

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Immer wieder wurde und wird ausführlich über die Datensicherheit bei der Kommunikation über den Messenger Telegram diskutiert. Teilweise zu Recht, teilweise auch nicht.

Im Folgenden erkläre ich dir, wieso ich dennoch davon überzeugt bin, dass der Messenger in der Kommunikation mit Kund:innen einen guten Mittelweg zwischen Datensicherheit und Komfort darstellt.

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Inhaltsverzeichnis

Hast du es gerne kompliziert?
Keine Empfehlung für firmeninterne Kommunikation
Was schätze ich an Telegram im Gegensatz zu anderen Lösungen?
Liegen Telegram-Chats nicht unverschlüsselt auf dem Server?
Bin ich eine Terrorist:in oder Hassprediger:in, wenn ich den Dienst weiter nutze?
Fazit

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Hast du es gerne kompliziert?

In erster Linie nutzen meine Kund:innen einen Messenger, weil sie mir Texte oder Bilder schicken wollen. Vielleicht geht es gerade um ein technisches Problem, bei dem sie Hilfestellung brauchen, oder sie möchten mich nur kurz über etwas informieren.

Frag dich doch mal selbst. Möchtest du dich als Laie für diesen Zweck mit Verifizierungsprozessen, Schlüsselaustausch und den damit verbundenen Problemen herumschlagen?

Ich vermute mal: Nein.

Genauso geht es mir und meinen Kund:innen. Die wünschen sich – gerade dann, wenn die Hütte brennt – einen direkten Draht zu mir. Und weil E-Mails nicht nur out, sondern im Vergleich zu so einer Chat-Nachricht auch umständlich sind, ist Telegram hier eine gute Wahl.

Noch ein Aspekt, der nicht unerheblich ist: Kein Kunde installiert sich eine App / Anwendung, die ausschließlich für die Kommunikation mit dem IT-Berater / IT-Support gedacht ist. Denn diese will regelmäßig upgedatet werden, benötigt Speicherplatz und verbraucht im Hintergrund wertvolle Akkukapazität.

Da Telegram beim Kunden auch für den privaten Gebrauch nützlich ist, ist hier die Einstiegsschwelle niedriger und der Kunde eher bereit, die App langfristig zu nutzen.

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Keine Empfehlung für firmeninterne Kommunikation

Wichtig!
Für die firmeninterne Kommunikation und die Übermittlung von sensiblen Daten empfehle ich die nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselten Chats von Telegram explizit nicht. Hier gibt es mit Matrix, Rocket:Chat, Signal, Threema, Nextcloud Talk und XMPP/Jabber sichere und gut funktionierende Alternativen mit ausgereiften Verschlüsselungsmethoden.

Dennoch ist Telegram in meinen Augen für die Kommunikation mit Kund:innen gut geeignet. Wie du dir einen getrennten Account für dein Unternehmen anlegst, findest du hier: Telegram-Account für dein Unternehmen anlegen

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Was schätze ich an Telegram im Gegensatz zu anderen Lösungen?

Jetzt könnte man meinen, dass ich dann ja mit WhatsApp, Signal oder Threema sicherer unterwegs wäre. In der Theorie ist das richtig, allerdings sprechen folgende Gründe dagegen:

Telegram

  • ist auf mehreren unterschiedlichen Geräten gleichzeitig verwendbar;
  • ist Multi-Account-fähig, d. h., ich kann in der App bis zu drei und am PC eine unbegrenzte Anzahl Accounts parallel verwalten;
  • unterstützt Gruppen, Kanäle und Bots;
  • besitzt eine flexible API-Schnittstelle;
  • ist schnell und komfortabel in der Bedienung;
  • integriert immer wieder innovative neue Funktionen;
  • lässt sich mit der 2-Faktor-Authentifizierung effizient gegen staatlichen Zugriff absichern.

Und auch von der ideologischen Seite her ist Telegram mein Messenger erster Wahl:

Viele Antworten findest du auch in der deutschsprachigen FAQ von Telegram und im einstündigen Interview, das Pavel Durov Mitte April 2024 auf Englisch gegeben hat: Telegram Creator on Elon Musk, Resisting FBI Attacks, and Getting Mugged in California

Mit Telegram bin ich / sind meine Kund:innen außerdem nicht daran gebunden, ein Smartphone zu besitzen oder Telegram darauf einzurichten. Eine gültige Handynummer vorausgesetzt, kann an ein Account an jedem Gerät (PC / Webbrowser) erstellt und dort genutzt werden.

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Liegen Telegram-Chats nicht unverschlüsselt auf dem Server?

Das ist indirekt¹ korrekt. Im Normalfall ist nur die Verbindung zum Server selbst verschlüsselt, so dass auf dem Transportweg niemand mitlesen kann. (siehe Anmerkung) Nur wenn du die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktivierst, sind auch die Inhalte selbst verschlüsselt. Da dies nur von Mobilgerät zu Mobilgerät und nicht in Gruppen funktioniert, wird das nur in Ausnahmefällen der Fall sein.

Hier wägst du am besten selbst ab zwischen diesem berechtigten Kritikpunkt und dem Komfortgewinn dadurch, Telegram auf mehreren unterschiedlichen Geräten gleichzeitig verwenden zu können. Denn die Anbindung von Signal, Threema oder WhatsApp über ihre jeweiligen Webanwendungen ist für den Hausgebrauch ganz nett, aber meiner Meinung nach im Business-Bereich unnötig kompliziert. Und was zu kompliziert ist, wird nicht genutzt.

¹Anmerkung von MeOn
Die Nachrichten werden mit dem Telegram eigenen Server-Client-System verschlüsselt. Bei Server-Client-Verschlüsselung liegt der Schlüssel auch auf einem Server innerhalb des Telegramuniversum. Natürlich ist der Betreiber theoretisch in der Lage die Verschlüsselung aufzuheben. Aber Klartext ist es [...] nicht.

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Bin ich eine Terrorist:in oder Hassprediger:in, wenn ich den Dienst weiter nutze?

Kurzum: Nein!

Ein Messengerdienst stellt die Plattform für die Übermittlung von Nachrichten bereit. Nicht mehr und nicht weniger. Würde man den Messenger Telegram verbieten, weil darüber Hassnachrichten verbreitet werden können, wäre das als würde man die Luftzufuhr auf der Erde abstellen, damit Menschen, die Hassnachrichten verbreiten, nicht mehr atmen können. Das leicht überzeichnete Beispiel zeigt, wie idiotisch die Forderung nach so einer Abschaltung ist.

Mit einer Abschaltung (die technisch sowieso völlig unrealistisch ist) des Dienstes verlagert man das dahinterliegende gesellschaftliche Problem auf die Betreiber einer technischen Plattform, anstatt es zu lösen. Im Englischen gibt es hierfür den Begriff Shooting the messenger. Die Fragen müssten vielmehr lauten: Wo kommt der viele Hass der Menschen her und wieso haben Sie das Bedürfnis, ihn in solchen Gruppen zu "vermehren"? Und in wie weit trägt unser westliches Gesellschaftssystem eher zu einer Spaltung statt zu einer Vereinigung der Menschen bei?

Falls du noch mehr dazu lesen magst, empfehle ich dir den Artikel Telegram: Welche Maßnahmen kann der Staat ergreifen? und die Kommentarsektion des Artikels Hass im Netz: Bundesinnenministerin Faeser will gegen Telegram vorgehen

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Fazit

Schlussendlich ist es mehr eine ideologische bzw. organisatorische als eine technische Entscheidung, ob man Telegram oder Messengern mit mehr oder weniger bekannten Problemen vertraut und sie daher nutzt oder eben nicht.

Ich für meinen Teil bin mit meiner Entscheidung bisher gut gefahren und freue mich, meinen Kund:innen mit Telegram eine vollwertige WhatsApp® -Alternative zur modernen Kunden-Kommunikation anbieten zu können – und das bereits seit 2014.

Und sie haben jederzeit die Wahl, welches Kommunikations-Medium sie am Ende nutzen möchten. Denn die gute alte E-Mail oder SMS gibt es ja auch weiterhin.

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Schreib mir über Kontakt, per Telegram oder unten in die Kommentare eine Nachricht.

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Blogartikel zum Thema

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Änderungshistorie
17.04.2024 – Neues Interview-Video von Pavel Durov verlinkt
23.02.2024 – Artikel leicht überarbeitet, Hinweis zu Shooting the messenger hinzugefügt und Video ergänzt
08.05.2021 – Verschiedene Links zur Vertrauenswürdigkeit von Telegram und seinem Gründer hinzugefügt
14.08.2020 – Informationen zu Klartext-Speicherung bei Telegram korrigiert (Danke, @MeOn)
17.07.2020 – Link zu "Telegram-Account für dein Unternehmen anlegen" ergänzt
26.03.2020 – Artikel erstellt

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Christian Süßenguth Christian Süßenguth @sweetgood

Hi, ich bin Christian und Inhaber der Firma SWEETGOOD. Mit dem andersGOOD Blog möchte ich auch dich für datensichere IT-Lösungen begeistern. So bringst du dein Unternehmen voran, ohne großen Konzernen deine wertvollen Daten zu liefern. Probiers mal anders!


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